Mitmachen beim Klimafit werden

In der aktuellen Bürgerbeteiligung der Stadt Recklinghausen haben alle Bürger*innen die Gelegenheit Ideen, Vorschläge und Kritik einzubringen. Auch wir haben schon einige Ideen dazu.

Aktion „Klimafit mit Regenwasser“

Wasser spielt bei der Klimaanpassung eine bedeutende Rolle. Es kann aufgeheizte Bereiche abkühlen und bei Starkregenereignissen ist es wichtig, Überschwemmungen durch eine gute Lenkung des Wassers zu vermeiden. Daher verfolgen wir dieses Thema schon sehr lange und haben in der Vergangenheit verschiedene Anträge eingebracht, die sich diesem Thema widmen: Darunter die Anträge Ökologische Ausgleichsoffensive, Prinzip Schwammstadt und Entsiegelung von Flächen. In der Zwischenzeit wurde seitens der Zukunftsinitiative Klimawerk ein interessantes Förderprogramm ins Leben gerufen, das den Namen „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ kurz: „KRiS“ trägt und auf das sich Recklinghausen beworben hat. Insgesamt wurden 3 Bereiche – sogenannte Betrachtungsräume – ausgewählt, in denen sich einiges tun soll: Die Verdunstung soll bis 2030 im Betrachtungsraum um 10% erhöht werden und die Regenwasserabkopplung um 25 % gesteigert werden. Und dieser Umgang mit dem Regenwasser hat große Effekte: Die Verdunstung kühlt die Umgebung ab und die Regenwasserabkopplung entlastet die Kanalisation, wodurch Überschwemmungen vermieden werden können und auch bei der Wasseraufbereitung Energie eingespart werden kann.

Wir sind gefragt

Um den Bedürfnissen der Bürger*innen gerecht zu werden, wurde das neue Beteiligungsformat ins Leben gerufen. Denn neben den ökologischen Verbesserungen soll diese Maßnahme auch die Aufenthaltsqualität in den Bereichen verbessern und hier sind die Nutzer*innen gefragt. Gerade beim Thema Klimaanpassung ist eine große Transparenz bei den möglichen Maßnahmen wichtig. Die Ideen sollen vor allem den Bedürfnissen der Bürger*innen gerecht werden.

Unsere Ideen zu den drei Betrachtungsräumen

Der Erlbruchpark

Der Erlbruchpark ist durch seine Nähe zum schönsten Rathaus in NRW ein besonders guter Standort, um als Visitenkarte der Stadt auch das Thema Klimaanpassung zu vertreten. Unsere grünen Fraktionsmitglieder haben für diesen Bereich schon ganz konkrete Ideen:

Der Erlbruchpark ist durch seine schattenspendenden Bäume ein richtiger Hot-Spot zum Spielen. Hier wäre es schön, wenn das Wasser mit in den Spielbereich der Kinder einbezogen werden könnte. Wichtig dabei wäre der Erhalt der Bäume und Ruhezonen für die Wasservögel. Vielleicht lässt sich das Angebot auch zukünftig für Bildungsprojekte nutzen. Wenn wir es schaffen Naturschutz, Spiel und Bildung miteinander zu verbinden, dann tun wir nachhaltig etwas für den Umweltschutz.

Thorben Terwort, Fraktionsvorsitzender

Maya Sommer sieht auch beim Konrad-Adenauer Platz viel Entwicklungspotential.

Viele Stadtbesucher*innen kommen über den Konrad-Adenauer Platz in die Innenstadt. Dieser ist bisher sehr lieblos gestaltet. Es fehlt eine attraktive Begrünung, welche für Schatten in den heißen Sommermonaten sorgt. Daher sollten hier Baumreihen entstehen, von denen sowohl das Stadtklima als auch die Besucher*innen profitieren könnten. Dabei sollte das aufgefangene Oberflächenwasser direkt an die Baumscheiben angeschlossen werden, um hier möglichst viel Wasser zu verdunsten und zu nutzen.

Maya Sommer, Fraktionsvorsitzende

Holger Freitag hat im Bereich des Rathauses schon lange den Helene-Kuhlmann Park im Blick:

Bisher wird der Helene-Kuhlmann-Park seinem Namen nicht richtig gerecht. Ein Park sollte dazu einladen, sich darin zu entspannen und dafür ist die Aufenthaltsqualität entscheidend. Gerade in den Sommermonaten heizt sich dieser Platz stark auf. Abhilfe könnte hier ein Begrünungskonzept schaffen. Natürlich unter Berücksichtigung des Themas Städtepartnerschaften. Ich könnte mir hierzu gut einen künstlerischen Wettbewerb vorstellen, der grüne urbane Räume in den Mittelpunkt stellt.

Holger Freitag, Ratsherr und Ausschussvorsitzender Kultur, Wissenschaft und Stadtgeschichte

Der Stadtgarten

Für Volker Schäper-Beckenbach (Ausschussvorsitzender Verkehr, Tiefbau und Mobilität) spielt der Schutz vor Starkregenereignissen bei der Umgestaltung des Stadtgarten die größte Rolle:

Der Stadtgarten ist bei Starkregenereignissen durch seine topografische Lage der Ausgangspunkt von Oberflächenwasser, welches sich ohne Retensionsflächen unkontrolliert über die Dorstener Straße in die Altstadt ausbreitet. Somit muss das Wasser schon vorher ausgebremst und aufgefangen werden, damit es weder in der Innenstadt noch am gerade wiedereröffneten Willy-Brandt-Haus zu vermeidbaren Schäden kommt.

Volker Schäper-Beckenbach, Ratsherr und Ausschussvorsitzender Verkehr, Tiefbau und Mobilität

Bereich Ludwig-Erhard Allee

Die Ludwig-Erhard-Allee verläuft hinter dem Bahnhof parallel zu den Schienen. An der Straße befinden sich zwei Bildungseinrichtungen, darunter das Max-Born-Berufskolleg und das Schulungs- und Servicezentrum Vest GmbH. Christa Siemsen sieht in der Verbesserung der blau-grünen Infrastruktur vor allem Vorteile für die Schüler*innen:

Bisher sieht man über die recht neu eingerichtete Straße direkt auf die Schienen. Hier stelle ich mir einen Graben vor, der Oberflächenwasser führt und der begrünt wird. Auf dem Niveau des Gehwegs sollten auch Bäume gepflanzt werden, die direkt von dem Oberflächenwasser profitieren könnten und die Gehwege beschatten. Das hätte vermutlich auch positive Effekte auf die Harmonisierung von Auto, Rad- und Fußverkehr, weil eine teilbeschattete Fahrbahn auch zur Reduktion des Tempos einlädt.

Christa Siemsen, Ratsfrau

Warum jetzt klimafit werden?

Wenn es nach uns geht, ist klimafit werden eine Aufgabe höchster Dringlichkeit. Und das nicht nur mit Blick auf die Natur. Letztlich ist es auch aus wirtschaftlicher Sicht ein wichtiges Investment in die Zukunft, denn dadurch schützen wir unseren Bestand. Gleichzeitig spielt bei der Klimaanpassung auch das Thema „Gesundheit“ eine große Rolle. Stark aufgeheizte Bereiche in der Innenstadt sind bei Temperaturen über 30 Grad gesundheitsgefährdend: Begrünung und Verdunstung vor Ort wirken dem entgegen. Gleichzeitig erhöhen wir mit diesem Maßnahmen die Lebensqualität vor Ort, wodurch auch die Wirtschaftskraft erhalten bleibt. Denn Menschen halten sich dort auf, wo sie sich wohl fühlen.

Mitmachen bis zum 8.11.2023

Nicht nur für uns als Partei, auch für die Stadtverwaltung ist der direkte Draht zur Meinung vor Ort wichtig. Was fehlt in dem Betrachtungsraum der Innenstadt? Wo kommt es vermehrt zu Überschwemmungen? In welchen Bereichen gibt es Erosionen? Welche Visionen haben die Bürger*innen vor Ort? Wie können wir neue Lieblingsorte schaffen? Hier geht es zur Ideenkarte „Klimafit mit Regenwasser“. (kk)

Der Beitrag verfällt am 23.10.2026 um 12:21 Uhr.