Explodierende Strompreise – Bündnis 90/Die Grünen für schnelleren Ausbau Erneuerbarer Energien und Umsetzung von Bürgerbeteiligungsmodellen in Recklinghausen

 

„Wenn Energiewende nicht jetzt, wann dann“, fragen sich Bündnis 90/Die Grünen Recklinghausen derzeit nicht nur hinsichtlich des Klima- und Umweltschutzes, sondern insbesondere auch hinsichtlich der aktuell explodierenden Strompreise. Hier zeigten sich, so die Grünen,  die Auswirkungen der Versäumnisse und verpassten Chancen der Politik beim Ausbau erneuerbarer Energien in der Vergangenheit ganz konkret im Portmonnaie der einzelnen Haushalte.

Der Markt regele es zurzeit stellenweise so, dass die großen Netzbetreiber in Deutschland ihre Verträge vorzeitig mit einigen Stomanbietern kündigen, die ihre Verträge dann wiederum vorzeitig bei ihren Kund*innen kündigen. Gleichzeitig zögen die Strompreise beim Abschluss neuer Verträge erheblich an. Somit werde die aktuelle Strompreiskrise auf den Schultern der Bürger*innen ausgetragen. „Für einen jetzigen Stromvertrag müsste ich aktuell – ja nach Anbieter – monatlich 20 Euro mehr zahlen“, berichtet Sylvie Jansen, Vorstandsbeisitzende der Grünen Recklinghausen und Mitglied im Arbeitskreis Soziales, „Das ist schon eine Hausnummer, vor allem für Haushalte mit nur geringen finanziellen Ressourcen. Wie sollen sie das zusätzlich stemmen?“.

Bereits die Einführung der Entfernungsrichtlinie bei der Umsetzung von Windkrafträdern des Landes NRW hat bei den Grünen für großen Unmut gesorgt. Damit werde der Ausbau der Windenergie im Ruhrgebiet, laut Grünen, nahezu verhindert. Die langwierigen Planungs- und Genehmigungsverfahren trügen ihr Übriges dazu bei. „Beim Klimaschutz können wir es uns nicht länger erlauben, die Verantwortung hin und her zu schieben. Auch hier in Recklinghausen muss alles Mögliche getan werden, um die Energiewende voranzutreiben“, meint Christoph Schlicht, 3. Sprecher des Grünen Vorstands.

Eine weitere Befürchtung der Grünen Recklinghausen sei es, dass die Bürger*innen aufgrund des starken Strompreisanstiegs nun wieder vermehrt zu fossilen Verträgen wechselten, da diese derzeit noch günstiger seien als Ökostromtarife. Dies verhindere jedoch nicht die explodierenden Strompreise, eher im Gegenteil, so die Grünen. Bezahlbarer Strom und Klimaschutz seien nur durch eine zukunftsfähige Energiewende und die Umsetzung von Bürgerbeteiligungsmodellen zu erreichen.

Nun hoffen die Grünen Recklinghausen, dass die Hürden durch die Ampelkoalition zeitnah gekippt werden, um den Ausbau erneuerbarer Energien auch in Recklinghausen weiter voranbringen zu können. Die Möglichkeiten von Bürgerbeteiligungsmodellen seien bereits im Koalitionsvertrag verankert und werden entsprechend geprüft. „Es ist uns wichtig, dass wir jetzt schon Pläne dazu haben, wie wir vor Ort weiter machen können, sobald das O.K. von Bundes- und Landesebene kommt,“ so Christoph Schlicht. Dabei gehe man auch der Frage zur Vereinbarung mit dem Artenschutz nach. Das eine dürfe nicht gegen das andere ausgespielt werden und zu weiteren Verzögerungen führen.

Der Beitrag verfällt am 02.02.2025 um 15:25 Uhr.