Die Stadt Recklinghausen setzt ein bedeutendes Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus: Die Verwaltung wurde von CDU, SPD, B90/DIE GRÜNEN und der FDP beauftragt, einen Gedenkort mit dem Namen „Station des Gedenkens“ zu konzipieren. Dieser soll an die Deportation der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger nach Riga erinnern.
Hintergrund und Motivation:
Die erschreckende Zunahme rechter, rassistischer und antisemitischer Angriffe verlangt von uns als Stadtgesellschaft, entschieden gegen diese Entwicklungen einzutreten. Die Erinnerung an die Gräueltaten der Nationalsozialisten bildet dabei einen zentralen Pfeiler im Kampf gegen nationalistisches Denken.
Der Solidaritätsgang am diesjährigen Holocaust-Gedenktag, der über 200 Personen zur Synagoge führte, verdeutlichte das Interesse der Stadtgesellschaft, die Erinnerung an die Deportation der jüdischen Mitbürger*innen im Jahr 1942 wach zu halten. Dieser symbolische Zug erinnerte an die Verschleppung der Recklinghäuser Jüdinnen und Juden in die Konzentrations- und Vernichtungslager, wobei die Judenhäuser in Recklinghausen den zentralen Ausgangspunkt bildeten.
Die „Station des Gedenkens“ als Lern- und Informationsort:
Ein zentraler Bestandteil des Gedenkorts soll die Möglichkeit zur konkreten gedenkstättenpädagogischen Bildungsarbeit sein. In Recklinghausen fehlt bisher ein Ort, der als Mahnung und Erinnerung dient und gleichzeitig Raum für Lernen und Informieren bietet. Dieser Ort könnte innerstädtisch geschaffen werden, um insbesondere einem jungen Publikum das Wissen um die nationalsozialistischen Verbrechen zu vermitteln.
Zum Beispiel ließe sich eine „Bushaltestelle als Mahnmal“ umsetzen. Diese Haltestelle ist kein gewöhnlicher Ort, sondern eine „Stelle“, an der innegehalten wird, um der Geschehnisse der Vergangenheit zu gedenken. Sie soll zur Information und Aufklärung dienen und als Teil eines Gesamtkonzepts im Alltag an die Deportierten im Nationalsozialismus erinnern.
Recklinghausen setzt mit der „Station des Gedenkens“ ein Zeichen für Erinnerung, Aufklärung und Solidarität, um die Gräueltaten der Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. (ms)
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