Klima-Kampf um Lützerath

\"\"\"\"Der Ortsverein der Grünen Recklinghausen hat am Sonntag den 31.10.2021 an der Klimademo gegen den Braunkohleabbau in Lützerath demonstriert.
Lützerath (Erkelenz), eine überschaubare Ansammlung an ländlich gelegenen Gebäuden wenige hundert Meter vom Rand des Tagebaulochs Garzweiler II entfernt, gehört nebst Nachbarorten zu den Siedlungen, die auch heute noch in Gänze der Braunkohleförderung geopfert werden sollen. Große Teile der Ortschaft wurden in den vergangenen Jahren bereits abgerissen und viele der ursprünglich ca. 100 Einwohner auf Betreiben von RWE umgesiedelt. Deswegen reif Ende Oktober ein breites Bündnis, darunter die Klima-Allianz, Campact, Greenpeace, der BUND, Alle Dörfer Bleiben, Fridays for Future und Lützerath Lebt, zu einer Großdemo in Lützerath auf. Bei der Veranstaltung zeigten zwischen 2500 und 5000 Teilnehmer*innen unter breitem Interesse der Medien Solidarität mit den Verbliebenen und nahmen an der Kundgebung und einem anschließenden Protestzug um das Dorf teil, darunter auch Mitglieder des grünen Ortsverbands Recklinghausen.
Stefanie Pillai Stadträtin in Recklinghausens sagt dazu: \“ich bin sehr beeindruckt, wie viel Baumhäuser und Hütten hier gebaut wurden. Vor einem Jahr gab es nach dem Straßenabriss nur eine kleine Mahnwache, nun ist daraus eine große Bewegung geworden.\“ Geblieben ist Landwirt Eckardt Heukamp zusammen mit einem knappen Dutzend Mitstreiter*innen.
Regelmäßig finden dort Protestaktionen statt. Für viele ist Lützerath mittlerweile zum Symbol für die Einhaltung des 1,5-Grad-Klimaziels geworden, da jede Ausweitung des Tagebaus dieses ohnehin ambitionierte Ziel in Frage stellt.
Ursprünglich war in Lützerath bereits Anfang November der Abriss der verbliebenen Gebäude nach der Enteignung Heukamps angesetzt. Nun aber will RWE dank öffentlichem Druck die Entscheidung seiner Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Münster abwarten, die auf den 7. Januar 2022 terminiert ist. Entscheidend wird letztlich die Frage sein, ob es trotz der absehbaren Folgen des Klimawandels im Jahr 2022 im öffentlichen Interesse ist, Menschen aus ihrer Heimat zu vertreiben und die Natur zu zerstören, um Kohle zu fördern. Um in dieser Frage ein unübersehbares und eindeutiges Zeichen zu setzen, finden weiterhin laufend neue Aktionen statt. Infos dazu findet ihr z. B. unter http://luetzerathlebt.info/.

Der Beitrag verfällt am 11.11.2025 um 15:25 Uhr.