Grün statt grau – das Ziel der Stadtverwaltung ist klar definiert: Schottergärten und versiegelte Flächen sollen aus dem Stadtbild verschwinden. Damit die Entscheidung für einen möglichen Umbau für betroffene Bürger*innen leichter fällt, gibt es für sie ab sofort die Möglichkeit, von einem neu aufgelegten Förderprogramm zu profitieren.
Der Rückbau von Schottergärten war bereits beim dritten Fachforum des Klimagipfels im Dezember Thema. In Arbeitsgruppen sprachen sich die Teilnehmer*innen für eine finanzielle Unterstützung seitens der Stadt aus. „Die Folgen des Klimawandels sind uns allen nicht erst seit gestern bewusst. Heiße Sommer mit langen Dürreperioden zeigen einmal mehr, dass wir handeln müssen – und das besser heute als morgen. Mit dem Förderprogramm möchten wir als Stadt unseren Beitrag für mehr Naturgärten leisten, die nachweislich entscheidend für ein besseres Klima sind“, sagt Bürgermeister Christoph Tesche von unserem Koalitionspartner CDU.
Damit bunte Blumen statt grauer Stein auch tatsächlich Wirklichkeit werden, kann ab sofort eine ganze Menge fördert werden. Dazu zählen: gärtnerische Dienstleistungen wie die Entsorgung und Abfuhr von Schotter, Bodenvorbereitung oder Pflanzung und Herrichtung, Pflanzmaterialien für Neupflanzung mit Mutterboden, Saatgut, Sträuchern und Stauden sowie Materialien für die Schaffung weiterer Lebensräume für heimische Insektenarten. „Durch naturnahe Gärten können wir uns mit geringem Aufwand gegen die Folgen des Klimawandels wappnen und schaffen gleichzeitig Freiraum und Lebensqualität für Mensch und Tier“, erklärt Lena Germscheid, Klimaanpassungsmanagerin.
Die Argumente Steingärten seien praktikabler und weniger arbeitsintensiv widerlegt sie, denn Unkraut, Algen und Moose siedeln sich auch in Steinen an. Diese dann wiederum davon zu befreien, sei deutlich aufwendiger, als ein mit Stauden besetztes Beet zu säubern. Dass das Regenwasser nicht im Boden versickern kann, ist ein weiterer wesentlicher Nachteil von Schottergärten. Die Konsequenz: eine übervolle Kanalisation oder sogar Wasserstau an Hauswänden, statt gefiltert im Grundwasser.
Voraussetzung für die Förderung
Durch die Auslobung einer Prämie für die Umgestaltung von Schottergärten und versiegelten Flächen in naturnahe Gärten soll der Anteil dieser künftig weiter reduziert werden. Darunter fallen dann Flächen in Gärten von Wohn- und Geschäftshäusern sowie versiegelte Flächen, die zu etwa 80 Prozent mit Schotter und/oder Kies bedeckt bzw. gepflastert/asphaltiert sind. Die Mindestgröße der umzuwandelnden Fläche, für die eine Förderung beantragt wird, beträgt 10 Quadratmeter (m²). Bei einer Neugestaltung von mehreren kleinen Teilflächen (kleiner 10 m², mindestens jedoch 5 m²) auf einem Grundstück können die Teilflächen addiert werden. Vorgabe ist auch Mutterboden als Pflanzerde einzubringen und bei einer neu gestalteten Fläche einen versiegelten Flächenanteil von maximal zehn Prozent zu haben. „Über eine Einstufung als Schottergarten oder versiegelte Fläche entscheiden dann wir bei der städtischen Stabsstelle Klima und Mobilität“ erklärt Lena Germscheid. „Das geschieht entweder auf Grundlage von Fotos und Skizzen oder bei einem Vor-Ort-Termin.“
Antragsberechtigt sind Recklinghäuser Grundstückseigentümer*innen, aber auch Mieter*innen mit schriftlicher Einverständniserklärung der*des Eigentümerin/Eigentümers.
Die Stadtverwaltung geht mit gutem Beispiel voran: So werden die Schotterflächen auf dem Gelände der Kommunalen Servicebetriebe (KSR) am Beckbruchweg sowie die auf der Verkehrsinsel an der Röllinghäuserstraße/Suderwichstraße zurückgebaut. Weitere Umwandlungen von Schotterflächen in Grünflächen sollen sukzessive folgen.
Das Förderprogramm wurde auch aufgrund eines Antrages unserer Fraktion verabschiedet.
Interessierte können sich bei Lena Germscheid, Tel. 02361/50-1006, E-Mail: naturnah@recklinghausen.de melden.
(Quelle: Stadt Recklinghausen)
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