Der Dr. Selig S. Auerbachpreis wird jährlich in der „Woche der Brüderlichkeit“ von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit vergeben. Verliehen wird er an Schulen aus dem Kreisgebiet für besondere Projekte wie z.B. zum jüdischen Leben, zum Dialog der Religionen, zum Austausch mit Israel, zur Aufarbeitung der NS-Zeit oder zu Gedenkstättenprojekten. Wir finden das Engagement der Schülerinnen und Schüler für diese Themen großartig und unterstützen den Preis auch in 2018 wieder durch die Aufstockung des Preisgeldes in Höhe von 500 Euro weil er zugleich Schüler und Lehrkräfte für die Auseinandersetzung mit christlich-jüdischen Themen motiviert.
Der Preis geht in diesem Jahr an die Rosa-Parks-Schule in Herten. Sie wird für ihr eindrucksvolles Theaterstück „Saras Geheimnis“ ausgezeichnet. In dem Theaterstück vererbt ein Großonkel zwei Schwestern ein großes Haus, in dem früher eine jüdische Familie gewohnt hatte. Die eine Erbin sieht vor ihrem geistigen Auge schon das renovierte Haus, die andere dagegen recherchiert nach den ehemaligen Eigentümern der Immobilie und entdeckt dabei die jüdischen Vorbesitzer und findet später noch im einstigen Kinderzimmer den Judenstern der Tochter Sara und persönliche Briefe von ihr, die bis zum Anrücken der Gestapo und hin zur Deportation das Leben der Sara und ihrer Familie wiederspiegeln.
Die Rosa-Park-Schule möchte mit ihrem Theaterstück einen Beitrag ein friedliches Miteinander der Kulturen leisten und sich gegen Ausgrenzung einsetzen. „Wenn Auschwitz sich nicht wiederholen soll, sind wir alle verantwortlich“,so Gerda E. H. Koch, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Christich-Jüdischen Zusammenarbeit nach der emotional bewegten Aufführung. Die bislang ausgezeichneten Arbeiten des Dr. Selig S. Auerbachpreises der letzten Jahre sind einen Monat lang in der Sparkasse am Herzogswall im Rahmen einer Ausstellung zu sehen. Sie bieten eine gute Übersicht über die Projekte aller ausgezeichneten Schulen.
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